„El Niño“ und der Klimawandel

Bolivien ist seit Ende letzten Jahres stark vom Naturphänomen „El Niño“ betroffen. In dem südamerikanischen Land kam es zu schweren Überschwemmungen und Ernteausfällen.Viele Menschen wurden obdachlos. Am letzten Freitag haben Berliner Greenpeace-Aktivisten im Ibero-Amerikanischen Institut einen Vortrag zum Thema gehalten. Sie informierten über die Auswirkungen des Klimawandels auf Südamerika. Und erklärten, was die globale Erwärmung mit „El Niño“ zu tun hat.

Mehr als 150 Menschen waren in das Institut am Potsdamer Platz gekommen, um sich den Vortrag der Greenpeace-Aktivisten Löhr anzuhören. Eröffnet wurde der Abend durch eine Stellvertreterin des Ibero-Amerikanischen Instituts. Es folgte ein Grußwort durch den Attaché der bolivianischen Botschaft, Edwin Villegas Villarreal.

Und dann ging es los. Zunächst erklärten die Aktivisten, warum es zum Klimawandel kommt, und welche Auswirkungen schon jetzt weltweit zu beobachten sind. Sie wiesen darauf hin, dass „El Niño“ ein natürliches Phänomen ist. In den letzten Jahren sei jedoch zu beobachten gewesen, dass dessen Intensität durch die Erderwärmung verstärkt werde. Keine schönen Aussichten: Denn durch „El Niño“ erwärmt sich der Ostpazifik stark. In der Folge bilden sich große Tiefdruckgebiete und es kommt zu sintflutartigen Regenfällen, die Überschwemmungen und Erdrutsche in den betroffenen Ländern auslösen. In Bolivien, das zwischen zwei Gebirgsketten der Anden liegt , wurde der besonders intensive „El Niño“ dieses Frühjahrs förmlich „gefangen“. Die schweren Wolken schafften es nicht mehr über die Anden und regneten sich ab. 8 von 9 Provinzen waren von schweren Überschwemmungen betroffen. Insbesondere die indigene Bevölkerung Boliviens, die zumeist von Subsistenzlandwirtschaft lebt, war davon stark betroffen. 65% der bolivianischen Bevölkerung gehören einem der 40 indigenen Völker Boliviens an.

Gegen Ende des Vortrags zeigten die Aktivisten Lösungen auf. Sie erklärten, wie dieser Entwicklung durch Klimaschutzmaßnahmen entgegengesteuert werden kann. Das Publikum zeigte sich sehr interessiert – im Anschluss an den Vortrag wurden jede Menge Fragen gestellt.

Das Vortragsteam der Greenpeace-Gruppe Berlin bietet Vorträge zu verschiedenen Umweltthemen an. Die Aktivisten stehen auch für Diskussionsveranstaltungen zur Verfügung.