Berliner trommeln für den Urwald

Keine Steuergelder für die Abholzung der Urwälder

Die Greenpeace-Gruppe Berlin macht heute von 10.00-15.00 Uhr vor dem Reichstag (Ecke Simsonweg) trommelnd auf die Belange des Urwalds aufmerksam. Unterstützt werden sie dabei von einem riesigen Braunbären, dem Symboltier der kanadischen Wälder. Seine Rückzugsgebiete werden für immer verschwinden, wenn nicht bald dagegen etwas unternommen wird.

Greenpeace fordert von der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und den Bundesländern, in Zukunft keine Steuergelder mehr für Produkte auszugeben, für deren Herstellung Urwald zerstört wurde. Künftig sollten ausschließlich „urwaldfreundliche“ Waren wie Recyclingpapier und Holz unbedenklicher Herkunft verwendet werden. In öffentlichen Ausschreibungen sollte dies zwingend vorgeschrieben sein. Damit würde eine der Hauptursachen für den weltweiten dramatischen Urwaldverlust beseitigt.

„Die Waldbestände schwinden rapide“, sagt Prakasch Dussoye, Waldexperte bei Greenpeace „Die Politiker müssen jetzt handeln“. Die Berliner Grenpeace-Gruppe zeigt, wie es geht: An einem begleitenden Infostand können Passanten alltägliche Gebrauchsgegenstände, die urwaldfreundlich hergestellt wurden, im Rahmen eines Rätsels mit nach Hause nehmen.

Im Juli 2001 hat die Bundesregierung im „Gesamtwaldbericht der öffentlichen Hand“ den Einkauf urwaldfreundlicher Produkte angemahnt. Zeitgleich haben die reichen Industrieländer der G8 zur Bekämpfung der illegalen Abholzungen in Urwäldern eine entsprechende Einkaufspolitik angeregt. Diese würde die Verwendung von Holz mit Ökosiegel vorschreiben.

Dabei reicht der Verzicht auf Tropenholz allein nicht aus. Die letzten großen Urwaldgebiete befinden sich nicht nur in den tropischen Breiten des Amazonas, des Kongobeckens und Süd-Ost-Asiens, sondern auch in den nördlichen Wäldern Kanadas, im europäischen Teil Russlands und Sibiriens.

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