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StopCarbonCrime // BerlinPremiere AUF DER KIPPE mit Marco Kühne

StopCarbonCrime // BerlinPremiere AUF DER KIPPE mit Marco Kühne

Die BerlinPremiere
Heute feierte der Film AUF DER KIPPE Premiere im Kino Moviemento in Kreuzberg. Viele aktive aus dem Braunkohlewiderstand waren anwesend, um zu sehen, wie es ist auf historischem Grund zu leben und nicht zu wissen wie lange noch. Nach dem Film wurde angeregt mit dem Macher des Films, Marco Kühne, diskutiert.

Die Motivation den Film zu machen?
Marco Kühne hat Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Geographie studiert. Im Rahmen seiner Magisterarbeit beschäftigte er sich mit braunkohlebedingter Umsiedlung. Als die Arbeit fertig war, er zahlreiche Interviews geführt und Freundschaften mit den in der Lausitz lebenden Menschen geschlossen hatte, dachte er sich „Das kann es doch nicht gewesen sein“. Damals war er schon ehrenamtlich aktiv bei graswurzel.tv, und so entstand dieser Film.

Was hat dich beim Machen des Films beeindruckt?
In AUF DER KIPPE werden anders als bei anderen Filmen von graswurzel.tv keine typischen Widerständler gezeigt, die auch nicht beim Castor die Schienen blockieren. Sie sind aber wahnsinnig entschlossen und wollen um keinen Preis einen Quadratmeter hergeben.

Was ist seit dem Ende des Films passiert?
Der Film stoppt im Sommer 2015, ist aber immer noch brandaktuell. Die einzige Neuerung ist, dass nun halbwegs bekannt ist, welche Unternehmen am Kauf von Vattenfall interessiert sind [Link Verkauf]. Auch Greenpeace Schweden war am Kauf interessiert. Zuerst dachte Marco, dass dies ein Werbegeck gewesen sei, um auf den Verkauf aufmerksam zu machen. Doch überraschenderweise hatte Greenpeace Schweden auch ernsthaft Interesse. Sie Wollten den Konzern in eine Stiftung überführen und den Strukturwandel in der Lausitz endlich beginnen. Doch sie wurden nicht als interessierte Käufer anerkannt. Dagegen wird jetzt geklagt. (Mehr Infos hier)

In diesen Tagen diskutieren 130 Staats- und Regierungschefs mit zehntausenden Diplomaten und Wissenschaftlern über das Weltklima. Am Freitag soll ein Vertrag stehen, der für die Staaten aufschlüsselt, was sie tun müssen um das Klima zu schützen. Was wird in Paris rauskommen?
„Irgendwas wird schon rauskommen“, so Marco. Er hat aber seine Zweifel, dass in Paris das Weltklima gerettet wird. „Wie soll da wirklich gute Klimapolitik gemacht werden, wenn die Lobbyisten mit am Tisch sitzen und die Geschicke mit lenken? Am Ende wird ein großer Kompromiss bei rauskommen und sagen die 2 Grad werden wir nicht überschreiten. Dieses Kompromissdenken wird für einige Staaten wirklich mit Zähneknirschen einhergehen, weil sie auf Kohle gebaut haben. Aber für Deutschland wird es eher ein Puh, gerade nochmal davongekommen. Denn in Deutschland wird weitaus mehr möglich sein als das wozu sie sich mit Paris verpflichten müssen. Und damit steht Deutschland auch nicht alleine da.“ Was soll besser werden, wenn die großen Industriestaaten die den Klimawandel maßgeblich vorantreiben einen Kompromiss unterschreiben, wo sie selber nicht viel ändern müssen? Wir sind gespannt was am Freitag im Vertrag steht 😉