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Rettet unsere Spree vor der Braunkohle

Rettet unsere Spree vor der Braunkohle

rotes_rathaus_neugebauer_1-2Mit einem 10×10 Meter großem Banner und eimerweise braunen Kohleschlamms aus der Spree protestierten Greenpeace-Aktivisten am 19. August 2014 vor dem Roten Rathaus gegen die fortschreitende Verockerung der Spree. Der stinkende Schlamm verklebt den gesamten Eingangsbereich des Rathauses und zeigt auf, wie dramatisch die Situation bereits ist. Schuld daran ist der gewässerschädigende Abbau von Braunkohle. Die Greenpeace-Aktivisten fordern Klaus Wowereit auf, sich aktiv gegen neue Braunkohletagebaue einzusetzen und eine so genannte Landesplanungskonferenz einzuberufen, auf der Berlin seine Bedenken zu dem neuen Tagebau Welzow-Süd II dem Land Brandenburg gegenüber vorbringen kann.

„Bürgermeister Wowereit muss jetzt den umweltschädlichen Braunkohletagebau stoppen“, sagt Susanne Neubronner, Energie-Expertin von Greenpeace. „Welzow-Süd II wird nicht nur hunderte Menschen in der Lausitz aus ihren Dörfern vertreiben, die Folgen des Tagebaubetriebs werden auch angrenzende Gewässer wie die Spree nachhaltig verseuchen.“

Die „Braune Spree“ ist das Ergebnis jahrzehntelangen Braunkohleabbaus in der Lausitz. Durch das Absenken des Grundwasserspiegels für die Tagebaue und das anschließende Fluten der riesigen Löcher löst sich Sulfat und Eisenhydroxid aus dem Boden und gelangt ins Grundwasser. Inzwischen sind schon mehrere Spreezuflüsse tiefbraun verfärbt. Und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Kohleschlamm der Braunen Spree auch bis nahc Berlin gelangt. Die Folgen sind gravierend: Die Gewässer veröden und versauern, alles Leben darin erstickt. Kleinstlebewesen und Fische verenden, die vielen Tierarten in der Lausitz als wichtige Nahrungsquelle dienen.

Und jetzt plant der Energiekonzern Vattenfall den weiteren Tagebau Welzow-Süd II. Dieser würde selbst nach seiner Stilllegung zu weiteren Sulfat- und Eisenemissionen in die Gewässer führen. Das Land Berlin hat in einer Stellungnahme zu Welzow-Süd II bereits erkannt, dass eine Schädigung des Trinkwassers im Braunkohlenplan nicht ausgeschlossen werden kann. Dennoch hat Berlin nicht alle politischen Mittel ausgeschöpft, um den Braunkohlenplan zu stoppen.

„Anstatt sich wegzuducken sollte Herr Wowereit endlich Farbe bekennen und sich ernsthaft für die Rechte der Menschen in Berlin einsetzen. Er muss seinen SPD-Kollegen in Brandenburg bei der Braunkohle die Stirn bieten“, so Neubronner.

braune-spree-aktion_pressWeitere Informationen zur Verockerung der Spree und die Möglichkeit eine Protestmail an den Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit zu schicken und die Einberufung einer gemeinsamen Landesplanungskonferenz zu fordern gibt es unter  http://www.greenpeace.de/braunkohlestoppen#machmit