4000 Kunden gegen Gen-Snacks bei VideoWorld
Am heutigen Montag überreichte Greenpeace Berlin dem Filmverleiher Video World über 4000 Unterschriften, gegen den Verkauf von gentechnisch veränderten Produkten. In Form einer riesigen Kinoleinwand wurden die Postkarten der protestierenden Bürger vor der Geschäftsstelle in der Germaniastraße 137 in Berlin Tempelhof präsentiert. Der Geschäftsführer Herr Zachrau war trotz Einladung von Greenpeace nicht erschienen, um die an ihn gerichteten Postkarten entgegenzunehmen.
Über drei Jahre haben Mitglieder der Landwirtschaftsgruppe vor den Filialen von Video World Unterschriften gegen den Verkauf von Produkten mit gentechnisch veränderten Zutaten gesammelt. Rund 4000 Kundinnen und Passanten haben den Geschäftsführer Herrn Zachrau mit ihrer Unterschrift auf einer Postkarte dazu aufgefordert, Süßigkeiten und Getränke mit gentechnisch veränderten Zutaten aus dem Sortiment des Filmverleihs zu nehmen.
Am heutigen Montag Vormittag wurden die gesammelten Unterschriften vor die Geschäftstelle gebracht. Sie bildeten eine drei mal fünf Meter große Leinwand. Ein Banner forderte: „Video World, Gen-Snacks raus!“. Eine halbe Stunde warteten neun Gentechnikkritiker auf Herrn Zachrau. Als dieser nicht erschien, wurden die Unterschriften stattdessen dem Leiter des Convenience-Bereichs übergeben. Herr Götzinger unterstrich dabei erneut seinen Standpunkt, dass er keinerlei Verantwortung bei Video World sehe daran mitzuwirken, dass die durch den Anbau von Genpflanzen verursachten Umweltprobleme verhindert werden. Es sei Aufgabe der Politik die Produkte mit gentechnisch veränderten Zutaten zu verbieten. Solange dies nicht geschehe, sähe Video World nicht, dass es etwas ändern könne. Herr Götzinger sagte, die Kunden sollten selbst entscheiden, was sie kaufen. Das sieht die Landwirtschaftsgruppe kritisch. In drei Jahren haben die Ehrenamtlichen allzu oft erlebt, dass Kundinnen nichts von der Kennzeichnung wissen. „Wir haben mit vielen Kunden von Video World gesprochen. Die meisten lehnen Gen-Food ab. Doch sie wissen nicht, dass gentechnisch veränderte Zutaten gekennzeichnet werden müssen und achten nicht darauf“, sagt Christian Findeisen von Greenpeace Berlin.
Ein Teil der Süßigkeiten, die in den Regalen des marktführenden Berliner Filmverleihs stehen, sind Importe aus den USA, die unter anderen Zutaten aus gentechnisch veränderter Soja, Zucker und Mais enthalten. In den USA müssen gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden. Seit 2004 ist dies in der EU gesetzlich vorgeschrieben. Für die Einhaltung der Kennzeichnungspflicht ist in erster Linie der Importeur verantwortlich, aber auch der Verkäufer hat auf die Umsetzung der Gesetze zu achten. Aktuelle Recherchen von Greenpeace zeigen: 21 von 32 Filialen verkaufen Schokoriegel oder Getränke aus den USA. In jeder zweiten Filiale befinden sich gekennzeichnete Gen-Snacks.
Verbraucher werden getäuscht
Video World bezieht Süßigkeiten und Getränke von verschiedenen Importeuren, die die Produkte unterschiedlich auszeichnen. So liegen dieselben Produkte mal mit einer Gentechnik-Kennzeichnung, mal ohne Kennzeichnung in den Regalen. „Falschkennzeichnungen sind an der Tagesordnung. Das führt zu einer konfusen Situation. Hier finden offensichtlich keine ausreichenden Kontrollen seitens der Behörden statt. Es ist daher verantwortungslos diese US-Produkte zu verkaufen.“, sagt Findeisen