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Kein heimliches Fracking in Mecklenburg-Vorpommern

Kein heimliches Fracking in Mecklenburg-Vorpommern

DSCN3411Greenpeace Berlin protestierte am 07. Mai vor dem Unternehmenssitz des kanadisch-deutschen Joint-Venture Central European Petroleum (CEP ltd. & GmbH) gegen dessen Pläne, in Mecklenburg-Vorpommern eine erneute Erdöl- und Gasförderung mittels Fracking um den 15. Mai vorzunehmen. Obwohl dem Bergamt Stralsund, wie auch der Landesregierung die Fördermethode bekannt ist, haben sie es unterlassen, Klarheit über dessen Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen zu schaffen. Da das Unternehmen die offenbare Fördermethode leugnet ist dies fahrlässig. Fracking direkt neben der Ortschaft Saal am Bodden wurde hier ausschließlich auf Basis des Bergrechts (BBergG) genehmigt. Dieses – über 70 Jahre alte und aus dem mittelalterlichen Gewohnheitsrecht hervorgegangene – Recht schafft soziale Probleme und ignoriert die Probleme des Klimawandels. Es wirkt gegen die Menschen. Die Umweltverträglichkeit von Erdöl- und Erdgas-Fracking ist ungeklärt. Die Unversehrtheit der Menschen in der Region unsicher.

IMG_20140419_163004Die zum Einsatz kommende Fördermethode, das großflächige unterirdische Aufbrechen von Gestein unter seismisch relevantem Druck1 und dem Einsatz gefährlicher Chemikalien – kurz Fracking – ist in hohem Maße zerstörerisch. Die insgesamt zum Einsatz kommenden Chemikalien sind indes unbekannt. Das Frackfluid Clean Stim®, des berüchtigten Konzerns Halliburton, ist in der eingesetzten Dosis giftig. Auswirkungen einzelner Substanzen auf den menschlichen Hormonhaushalt sind ungeklärt2.

Die von CEP betriebene Weichzeichnung von Chancen und Risiken stehen für eine Verdrehung der Kostenwahrheit. Die propagierte Sicherheit ist nicht vertrauenswürdig3. Ein unabhängiges geologisches Gutachten wäre angesichts der Tatsache, dass Mecklenburg-Vorpommern ein natürliches Senkungsgebiet ist, wichtig. Dies gilt auch für den Plan der CEP, auf dem Fundament eines ehemaligen LPG-Stalls zur Rinderaufzucht hunderte Tonnen Frackfluid in den Untergrund zu pressen.

Angesichts all dieser risikobehafteten Vorhaben, sowie über Jahrzehnte austretender gesundheitsschädigender Begleitgase, wie Schwefel- und Quecksilberverbindungen, ist die von der Landesregierung von Ministerpräsident Sellering getragene Genehmigung unverantwortlich.

3Jens D. Müller, Leiter Öffentlichkeitsarbeit CEP, ehem. Berater bei Burson Marsteller und Associate Director bei Hill & Knowlton: http://www.sueddeutsche.de/politik/pr-agentur-hill-amp-knowlton-schmutzige-sprechblasen-1.179920

Quelle: www.gegen-gasbohren.de
Quelle: www.gegen-gasbohren.de