Artikel
Achtung Kostenfalle: Wasserstoff nicht verheizen, Herr Wegner!

Achtung Kostenfalle: Wasserstoff nicht verheizen, Herr Wegner!

Gemeinsam mit 216 anderen Organisationen, darunter auch mehrere aus Berlin, warnen wir Herr Wegner davor, in der nun anstehenden kommunalen Wärmeplanung auf die Scheinlösung Wasserstoff zu setzen. Besonders durch die Unterzeichnung des Kaufs der Vattenfall Wärme Berlin AG erlangte die Stadt Berlin viel Kontrolle, aber auch Verantwortung über die Transformation der noch zum Großteil fossilen Wärmeversorgung in Berlin.

Dazu Yushin Washio, Ansprechpartner Energie von Greenpeace Berlin:

Grüner Wasserstoff bleibt ein sehr rares und teures Gut. Während die Gaslobby in den Kommunen dafür
wirbt, einen Großteil der bestehenden Gasnetze auf Wasserstoff umzustellen, drohen uns Verbraucherinnen
und Verbrauchern doppelt so hohe Kosten durch das Heizen mit Wasserstoff als mit einer Wärmepumpe. Wir
appellieren an Herrn Wegner: Gehen Sie der Gaslobby nicht auf den Leim! Entscheiden Sie sich bei der
kommunalen Wärmeplanung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der Stadt Berlin für einen
zuverlässigen Ausstieg aus der fossilen Wärme – und gegen die Scheinlösung Wasserstoff zum Heizen!“

Berlin muss bis spätestens 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Die Stadt Berlin wird dabei in Wärmenetzgebiete, Gebiete mit dezentraler Versorgung oder Wasserstoffnetzgebiete eingeteilt. Gaslobbyverbände wie Zukunft Gas versprechen hohe Verfügbarkeiten und niedrige Preise für Wasserstoff in der Zukunft. Ein breiter Konsens in Wissenschaft und Verbraucherschutz zeigt hingegen: Wasserstoff wird langfristig knapp und teuer bleiben und nicht für die Wärmeversorgung ausreichen, da die Herstellung sehr energieintensiv ist und er in der Industrie dringend gebraucht wird. Ein Vergleich der Gesamtkosten fürs Heizen mit Wasserstoff oder mit einer handelsüblichen Wärmepumpe ergab etwa doppelt so hohe Heizkosten bei der Wasserstoffheizung. Investitionen in Wasserstoff für die Wärmeversorgung drohen somit zur Kostenfalle zu werden.

Weitere Informationen

Kontakt

Milan Jansen, Presse Greenpeace Berlin, presse@greenpeace.berlin