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Braunkohle gefährdet Wasser der Region Lausitzer Neiße

Braunkohle gefährdet Wasser der Region Lausitzer Neiße

Die polnischen Behörden haben am 24.03.2020 den vom Kohlekonzern PGE beantragten Braunkohleabbau Turow für weitere sechs Jahre genehmigt. Aufgrund eines Verstoßes gegen die EU-Vorgaben der Umweltverträglichkeitsprüfung haben sich bereits die EU-Kommission und das EU-Parlament eingeschaltet.

Der Tagebau befindet sich im Dreiländereck. Die Folgen der Braunkohle aus Turow betreffen insbesondere Deutschland und Tschechien. Welche Probleme für den Wasserkörper auf deutscher Seite bestehen, zeigt die hier verlinkte Analyse.

Wasserquantität gefährdet
– Überwiegend fallendes Grundwasser in Zittau im mehrfachen Zehnmeter-Bereich, insbesondere in den tieferen Grundwasserleitern
– Zittauer Gebirge als oberflächenwasserführende Trinkwasserquelle heute bereits im roten Bereich
– Niedrigwasserereignisse der Lausitzer Neiße haben stark zugenommen.
– Flutung der Grube kann über 100 Jahre dauern. Größter Bergbausee Europas entsteht.

Wasserqualität bedroht
– In der Nähe des ehemaligen Berzdorfer Tagebaus finden sich bereits heute sehr hohe Sulfat- und Schwermetallkonzentrationen. Der Tagebau Turow ist mehr als 4,5-mal so groß. Durch die Renaturierung wird die Lausitzer Neisse dauerhaft verschmutzen.
– Die Stadt Görlitz bezieht beispielsweise heute schon 15 % seines Trinkwassers aus Uferfiltrat der Lausitzer Neiße und 85 % aus dem Grundwasser der Neisse Aue. Eine direkte Auswirkung auf das Trinkwasser ist also möglich.

Weitere Untersuchungen der Wasserprobleme notwendig.
Deshalb muss dieses Thema im Rahmen der Oder-Konsultation der europäischen Wasserrahmenrichtlinie auf der internationale Ebene bearbeitet und mit Maßnahmen belegt werden. Bis zum 22.6. kann dort jeder seine Einwendungen und Fragen unter der Mailadresse sekretariat@mkoo.pl einreichen. Ein Beispiel finden sie hier verlinkt.

Eine detaillierte Studie zu diesem Thema finden sie hier verlinkt.